
Es mögen wohl vierzig bis fünfzig Kinder gewesen sein, die sich am Abend vor dem Büro des Vereins „Ambulante Versorgungsbrücken e.V.“ in der Humboldtstrasse 126 mit ihren Müttern und einigen Vätern zu einem Laternenumzug trafen.
In der Vorwoche hatten ehrenamtliche Helfer und viele Mütter mit den Kindern nachmittags bunte und fantasievolle Laternen gemeinsam gebastelt, die in der Dunkelheit des Abends nun zum Einsatz kamen. Es ging mit der ukrainischen Flagge vorneweg kreuz und quer durch enge Gassen des Viertels rund um die Humboldtstrasse, das gemeinsame Singen des „Laterne, Laterne“-Liedes gehörte dazu, stimmungsvoll dazu schien das Licht aus den Fenstern der Häuser.
Der kühle, windfreie Abend passte zu der Zeremonie, die man in der Ukraine nicht kennt. Nach gut einer Stunde wurde der Ausgangspunkt wieder erreicht, ein Kreis von laternetragenden Kindern und ein gemeinsames Lied bildeten den Abschluss. Dann gab es bunte Teller mit Lebkuchengebäck, ersten Weihnachtskringeln, Kuchen und Schokoküssen und dazu Kinderpunsch, alles liebevoll zubereitet von dem AVB-Team und den Müttern.
Es ist nicht möglich in die Köpfe der Kinder hineinzusehen, aber es war eine kleine Streicheleinheit für traumatisierte Kinderseelen.
Text und Fotos: Dr. Dirk Mittermeier